Brauchen Hunde Dominanz und Rangordnung?

(Haus)Hunde leben seit Tausenden von Jahren mit und dem Menschen, haben sich an die Strukturen die Menschen vorgeben gewöhnt und diese zu ihrer Heimat gemacht.

Selbst wenn Hunde in die Welt hinausziehen und Nachwuchs machen, wird die Hündin diesen neben und mit dem Menschen gross ziehen.

Deswegen ist Gewalt an Hunden auch so tragisch: Der Hund kann nicht vom Menschen weg, ist an diese Umwelt bestens angepasst, ist aber gleichzeitig durch diese Gewalt in seinem Leben bedroht, in seiner Unversehrtheit bedroht. Die Tragik ist eine Doppelte: die der individuellen Erfahrung, des Vertrauensverlustes; die der Gebundenheit an den Menschen über Generationen die sich im Körper manifestiert und den Hund beim Menschen hält.

Hunde orientieren sich von Geburt an und am Menschen, sie brauchen also keine Dominanzkonzepte, sie leben von sich aus mit dem Menschen, kennen nichts anderes. Der Mensch ist die Welt des Hundes. Während es Menschen gibt, die ohne Hund leben, gibt es keinen Haushund, der nicht ohne Menschen leben kann, sei es als Dorfhund oder als Wohnungshund. Der Mensch gibt die Struktur eines jeden Haushundes vor. Der Mensch ist seine Welt.

Was Hunde brauchen, sind Menschen die ihren Teil des Vertrages erfüllen und den Hund in seine Gemeinschaft aufnimmt. Hunde sind lernfähig: sie könne sich gut an Besonderheiten der menschlichen Struktur anpassen. Diese Fähigkeit liegt im Körper des Hundes, der sich dem Menschen anpasste. Und diese Fähigkeit zu lernen, ermöglicht es dem Hund, sich Besonderheiten anzupassen: in der Wohnung, auf der Strasse, im Dorf. So können Hunde von Hundesport über Hofhund bis zum Schosshund sich gut eingliedern.

Dafür braucht es Menschen, die dem Hund die Besonderheiten zeigen und verständlich machen und dem Hund helfen, sich einzugliedern. Wenn man dem Hund es erlaubt auf den Tisch zu springen und Essen herunter zu holen, dann tut der Hund das nicht aus Dominanz, sondern weil er gelernt hat, dass das OK ist in diesem Ort. Wenn ein Hund an der Leine zieht, den Menschen umrennt, dann nicht aus Dominanz, sondern weil er gelernt hat, dass das wohl niemanden stört.

Hunde bringen aber auch ihre Besonderheiten mit, die es zu repsektieren gilt. Ein Hund ist immer noch ein Hund, mit seinen Bedürfnissen. Anpassung ist von beiden Seiten notwendig und hat bisher auch funktioniert. Wenn ein Hund sich im Schlamm dreht, dann nicht aus Dominanz sondern weil es gut tut. Wenn ein Hund kacken geht oder pinkeln, dann nicht aus Dominanz sondern weil das raus muss.

Hunde haben über die Tausenden von Jahren Aufgaben übernommen: bewachen, helfen, da sein. Wenn ein Spitz den Besuch anbellt, der Herdenschutzhund Eindringlinge auf Abstand hält und der Apportierhund Sachen herträgt, dann weil es deren Teil des Vertrages ist, deren Teil ist und war in der Aufgabenverteilung: der Mensch kümmert sich um dich, bietet dir einen Lebensraum und du übernimmst dafür bestimmte Aufgaben. Das hat sich im Körper der Hunde niedergesetzt da solche Hunde gezielt verpaart wurden wenn diese ihre Aufgaben erfüllten. Mit dem Wegfall traditioneller Berufe für den Hund und dem Anstieg des Hundesportes, wird sich das wohl verändern: dann wird der Hund im Hundesport seine Aufgaben erfüllen für den Menschen.

Mensch und Hund: Ein Pärchen das seit Tausenden von Jahren funktioniert und für beide Vorteile brachte.