31.08.2017
Über platte Menschen und Handlungsentscheidung und Ethik und so
Unlängst ging es wieder hoch her - ein Mensch sollte plattgefahren werden. Doch welcher?
Es ging um selbstfahrende Autos und wie diese entscheiden sollen, wenn es haarig wird, bzw es ums umfallen geht - also einen Umfall bauen, der unausweichlich scheint. Dafür wurde in einem Fahrsimulator einem echten Menschen eine Situation präsentiert, in einer Weise in der er es nicht vorhersehen konnte.
Der Fahrende fuhr auf einer (virutellen) Strasse, bog um eine Kurve und dann war da auf der rechten Seite der gleichen Fahrspur ein Auto das quer die Fahrbahn blockierte - und dann war da dessen Insasse der nun über die Fahrbahn läuft und sich auf der zweiten Fahrspur befindet, auf der man hätte ausweichen können (wäre da nun nicht der ehemals Fahrende nun laufende Fahrer).
Fährt man auf die zweite Fahrspur weicht man dem stehenden Auto aus, bleibt man am leben und macht dafür den Gehenden platt. Fährt man ins stehende Auto hat man 50% Chance selber am Leben zu bleiben und 50% selber platt zu bleiben - während aber der Gehende in jedem Falle am leben bleibt. Ein wahrlich praxisnahes Beispiel, wo Martin's Ausführungen also nicht zutreffen.
Das habe ich in der Darstellung unten nun deutlich gemacht.

Hülfe, was tun?- Eine Skizee von mir
Aus den einzelnen Wahrscheinlichkeiten platt oder lebend zu sein, ergibt sich (noch) nicht, wie wahrscheinlich es ist, selber am Leben zu bleiben und dabei den Gehenden zu schützen - und ähnliche situationen wie, selber platt zu sein und den Gehenden zu schützen. Man muss diese errechnen. Hier nun die Liste - mit F für den Fahrer, G für den Gehenden und t für tot.
YAY | Gt | G | total |
---|---|---|---|
Ft | 0.125 | 0.125 | 0.25 |
F | 0.375 | 0.375 | 0.75 |
total | 0.5 | 0.5 | 1 |
Die Gesamtwahrscheinlichkeit, dass der Fahrer am leben bleibt, ist mit 37.5% durchgehend gleich - egal ob der Gehende platt wurde oder nicht Während es dem Fahrer wahrscheinlich nichts kostet, den Gehenden am Leben zu halten - mit 37.5% -, würde der Gehende aber deutlich davon profitieren, dass man ihn am Leben liesse.
In diesem Fall wäre es durchaus sinnvoll, in das stehende Auto zu fahren und einen Teil des Risikos selber zu tragen, um dem Gehenden etwas gutes zu tun.