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Fütterung
Futtermittel die wir unseren Hunden zukommen lassen, erfüllen verschiedene Funktionen und diese zu kennen hilft, das Futter auf seinen individuellen Wuffel anzupassen. Futtermittel erfüllen eine biologische-physiologische Funktion, nämlich den Körper zu erhalten, aufzubauen und sich fortzupflanzen, und eine psychische Funktion: Die Möglichkeit, mit der Nahrungsaufnahme verbundene Verhaltensweisen zeigen zu können und die Bedürfnisse nach diesem Verhalten zu befriedigen. Das Futtermittel selbst greift auch in den Stoffwechsel des Gehirnes ein, indem es Grundbausteine liefert die das Gehirn benötigt, sowie die Energie zur Verfügung stellt, die ein Gehirn ebenfalls benötigt; das ermöglicht es dem Hund, sich satt und gut zu fühlen. Fütterung ist also ein wichtiger Bestandteil, gerade bei süssen Bären. Deswegen werfe ich einen Blick darauf.
Inhalt
Bestandteile
Klassen von Fertigfuttermittel
Menge und Diät
Darreichung
Abschlussfragen
Weitere Informationen
Bestandteile
Futtermittel bestehen aus verschiedenen Klassen von Inhalt. Um das Futter auf seinen Wuffel anzupassen, hilft es, diese Klassen zu kennen. Die Oberklassen, unter denen sich bestimmte Inhalte subsummieren lassen, sind:
- Wasser
- Kohlenhydrate
- Lipide
- Proteine
- Mineralien
- Vitamine
- Rohfasern

- Wasser
- Wasser wird vom Körper benötigt für Stoffwechsel, für die Regulation der Körpertemperatur, oder für den Transport von Stoffen. Selber ist es kein Nährstoff, aber wichtiger Bestandteil in vielen Körperabläufen.
- Kohlenhydrate
- Zu den Kohlenhydraten zählen Einfach- und Mehrfachzucker, aber auch Stärke oder Zellulose sind Zucker. Es ist Hauptenergielieferant und liefert besonders kurzfristige Energie. Zucker ist zudem die Basis, auf der unsere Erbinformation baut - die DNA und RNA basieren auf Zuckerresten.

- Lipide
- Lipide umfassen fettähnliche Stoffe, Fette und Wachse sowie Öle. Fette sind als Energielieferant und Wärmelieferant in form von braunem Fett wichtig. Auch wichtig sind Fette für Vitamine die fettlöslich sind und so aufgenommen werden. Auch als Bausteine für die Membrane und als Cofaktoren werden Lipide gebraucht, sowie als Pigmente.

- Proteine
- Eiweisse sind Aminosäureverbindungen und werden für den Aufbau und Erhalt der Strukturen im Körper gebraucht. So bestehen Zellen aus Eiweiss. Es gibt Aminosäuren die der Körper der Hunde selber herstellen können und solche, die der Körper nicht selber herstellen kann - die essentiellen Aminosäuren die über die Nahrung zugeführt werden müssen. Bei Hunden sind diese uA. Leucin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Tryptophan, Phenylalanin. Für die Psyche wichtig zu erwähnen sind Tryptophan und Phenylalanin. Tryptophan ist die Vorstufe von Serotonin. Das Gefühl was Serotonin macht lässt sich umschreiben mit: Man hat gut gegessen und ist satt und zufrieden. Es sorgt für eine allgemeine Zufriedenheit. Phenylalanin ist die Vorstufe, aus der Adrenalin, Noradrenalin und dann Dopamin gebildet werden. Dopamin ist für das psychische Empfinden von 'Wollen' verantwortlich. Wann immer ein Hund auf der Suche nach Etwas ist, zB. sein Wassernapf, sein Spielzeug, etc., ist das Dopamin und sein System beteiligt. In Kartoffeln und Soya, Reis, Gerste befindet sich reichlich Tryptophan. In Milchprodukten finden sich Phenylalanin. Aufpassen muss man dass diese Aminosäuren nicht mit anderen Konkurrieren, denn die Blut-Hirnschranke hat gewisse Grenzen was die Aufnahme von Stoffen angeht.

- Mineralien
- Mineralien dienen als Baustoffe als auch der Regulation im Stoffwechsel.
- Vitamine
- Vitamine sind als Regulatoren im Stoffwechsel wichtig. Ein Teil der Vitamine wird über Wasser gelöst aufgenommen, die wasserlöslichen Vitamine, ein anderer Teil wird über Fett gelöst aufgenommen, das sind fettlösliche Vitamine.
- Rohfasern
- Bei Tieren die in Vormägen oder im Dickdarm Mikroorganismen unterhalten zur Verdauung, sind Rohfasern zur Ernährung dieser Mikroorganismen wichtig. Für Hunde sind Rohfasern für die Darmbewegung wichtig, sie sorgen für ein vergrössertes Volumen und fördern dadurch die Produktion von Magensaft, erhöhen die Verweildauer und es bildet sich ein Sättigungsgefühl, ohne dass der Hund dabei dick wird. Ein gesunder Darm braucht eine gewisse Menge an Rohfasern.
Klassen von Fertigfuttermittel
Industriell hergestellte Futtermittel werden in Klassen eingeteilt. Geschieht dies in Abhängigkeit zum Flüssigkeitsgehalt, gibt es Feuchtfutter und Trockenfutter. Trockenfutter enthält bis zu 14% Wasser, Feuchtfutter liegt deutlich darüber und kann um die 80% betragen. Eine andere Einteilung ist Alleinfutter und Ergänzungsfutter. Alleinfuttermittel können alleine gegeben werden und sollten den Bedarf des Tieres an Stoffen abdecken können, Ergänzungsfuttermittel werden dazu gegeben, zB. Kekse, oder Pellets für bestimmte gesundheitliche Probleme wie Gelenke oder Haut.
Abwägungen
Feuchtfutter sind in der Regel sehr schmackhaft und werden gerne angenommen. Nachteile sind, dass der Hund kaum zu kauen hat und relativ mehr Proteine und Kohlenhydrate enthalten sind, da das Wasser zum Grossteil über die Niere ausgeschieden wird und sich die Mengenangaben auf eine Einheit an Futter inklusive dem Wasser beziehen. Rechnet man das Wasser weg, bleibt mehr an Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten übrig. Feuchtfutter eignet sich gut wenn man für die Wuffels selber was kochen mag, zB. Reis, und zum Reis dazu noch Gemüse kommt und dann eine Dose Feuchtfutter. Auch gut geeignet ist es für kranke Hunde die aufgepäppelt werden müssen. Nicht geeignet für Hunde sind Feuchtfutter der Katzen, da Katzen einen höheren Bedarf an Protein haben.
Trockenfutter ist gut zum Kauen und durch die Kaubewegung im Mund wird Belag abgeschabt. Es lässt sich gut lagern und gut portionieren. Allerdings sind nicht alle Trockenfutter schmackhaft. Es eignet sich gut als tägliche Basis auf der man seinen Hund füttert. Man kann es gut ergänzen mit Spiegelei, Gurken, Paprika (nicht die Scharfen!), Zuckini, Blumenkohl oder Brockoli.
Aufpassen sollte man bei Beiden. Bei Beiden kann raffinierter Zucker enthalten sein, also der Zucker, den man sich in den Kaffee schüttet oder in den Kuchen tut. Das kann gesundheitliche Probleme nach sich ziehen wie Übergewicht oder Diabetes.
Ergänzungsfuttermittel sind als Beilage gedacht und dort auch angebracht. Hat man einen Hund mit spezifischen Schwächen, zB. der Haut, den Gelenken, oder den Haaren, können entsprechende Zusätze Abhilfe oder Erleichterung verschaffen. Kekse, Kauknochen, etc. eignen sich gut als Belohnung für zwischendrin, oder als Beschäftigung. Vorsichtig sollte man bei Schlachtabfällen sein wie Schweineohren, Kauknochen aus Haut, oder Lunge. Es sind Bindegewebe die schwer verdaulich sind und zu Durchfall führen können. Schweineohren sind darüber hinaus sehr fettig. Gut eignen tut sich getrockneter Pansen, oder getrocknete Lunge - die sind schmackhaft, werden oft gut angenommen und sind nicht fettig.
Menge und Diät
Um den Bedarf eines individuellen Tieres zu ermitteln, müsste dieses genauestens vermessen werden was die Ausscheidungen angeht, die Fütterung selbst, und die Werte die sich aus Futteraufnahme und Ausscheidungen ergeben. Dies ist im Alltag wenig praktikabel. Ich stelle hier zum Selberrechnen eine Formel rein die ich bei Meyer und Zentek, Ernährung des Hundes, Parey, fand und die bewährten Punkte auf die man bei Hunden achten sollte.
Wichtig zu beachten ist, dass es um die umsetzbare Energie geht, das heisst, die Energie, die nach dem Kot absetzen, Harn ablassen übrig bleibt und der Körper tatsächlich nutzen kann.
Formel zur Schätzung der umsetzbaren Energie
1) Die Trockensubstanz, TS, ergibt sich aus der Gesamtmenge des Futters minus der Feuchte im Futter. So hat ein Feuchtfuttermittel mit 78% Feuchtigkeit einen TS-Gehalt von 100 - 78 = 22.
2) Für die Energieberechnung werden noch die Stickstofffreien-Extraktstoffe,NfE, berechnet. Sie ergeben sich aus TS - (Rohprotein + Rohfett + Rohfaser + Rohasche) = NfE. Bei einem TS-Gehalt von 22% und den Werten Rohprotein = 8.5, Rohfett = 4.5, Rohfaser = 0.5, Rohasche = 2, ergibt sich 22 - (8.5 + 4.5 + 0.5 + 2) = 6.5.
3) Nun wird die umsetzbare Energie berechnet. Die Formel dazu ist
Das ergibt 402kJ an umsetzbarer Energie.
Bewertung des Körpers
- Bauchlinie
- Taille
- Rippen
- Wirbelsäule
- Rutenansatz

- Bauchlinie und Taille
- Die Bauchlinie soll nach Hinten hoch laufen, so dass der Bauch nicht herunterhängt. Von oben betrachtet, soll eine nach innen verlaufende Linie zwischen Becken und Brustkorb sichtbar sein, abhängig vom Fell dass der Hund trägt.
- Rippen und Wirbelsäule
- Bestimmte knöcherne Strukturen sollten mindestens gut tastbar sein. Dazu zählen die Rippen sowie die Dornfortsätze der Wirbelsäule. Diese Strukturen sollen gut zu ertasten sein.
- Rutenansatz
- Bei stark übergewichtigen Hunden setzt das Fett auch an der Rutenwurzel an, also da, wo die Rute am Körper fest sitzt. Sie wird dann recht dick und wenig muskulös.
Überwachung und Allgemeines
Es empfiehlt sich, das Gewicht des Hundes regelmässig zu wiegen - im Tierbedarfshandel gibt es Waagen, aber oft auch bei Tierärzten - und diese Punkte oben in regelmässigen Abständen zu überprüfen. Zudem sollte die Futtermenge abgewogen werden, um eine objektive Übersicht zu haben über die Menge der Futtermittel die an das Tier abgegeben werden. So kann im Bedarf die Stellschraube angezogen oder gelockert werden.
Am Anfang ist die Fütterung eines Hundes etwas Experimentieren und Probieren, mit einer Prise an Empfehlungen, die zB. auf dem Futtermittel stehen. Die Entwicklung des Gewichtes wird parallel dazu überwacht und aufgeschrieben. Mit der Zeit hat man Erfahrungswerte. Man kann sich auch in einer Tierarztpraxis beraten lassen und den Nährwert des Futtermittels ausrechnen.
Darreichung
Über die Form der Darreichung gibt es viele Meinungen, welche ich hier nicht alle breittreten mag. Es gibt Referenzwerte für Hunde, was in welcher Menge benötigt wird, abhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Gesundheit des Hundes und einer allfälligen Schwangerschaft. Empfehlenswert ist, es über zwei, drei Mahlzeiten zu verteilen. Bei schweren Hunden ist es deswegen ratsam, da ein schwerer Körper mehr Nahrungsmittel benötigt um bedarfsgerecht versorgt zu werden und die Verteilung über mehrere Portionen einer Überladung des Magens vorbeugt, über drei oder vier Portionen am Tag zu verteilen. Bei kleineren und leichteren Hunden empfiehlt es sich auch auf drei Portionen zu verteilen, da die regelmässige Zufuhr von Nährstoffen das Gehirn regelmässig versorgt und so Stimmungsschwankungen vermieden werden können, zB. durch Hungergefühle, oder durch Energiemangel.
Hunde sind soziale Raubtiere die in Familienverbänden leben. Für die Fütterung bedeutet es, dass Hunde in aller Regel gerne Dinge zerlegen, zerreissen, zerknautschen, auspacken. Dass dies in einem sozialen Verband geschieht und die Futterbschaffung ein soziales Erreignis ist. Umsetzen lässt sich dies zB in dem
- Kartons
- Man nehme einen Pappkarton und fülle ihn mit altem Papier und Zeitungen. Da drin werden Kekse versteckt und der Hund kann das dann auspacken. Verschiedene Schwierigkeitsstufen werden erreicht, in dem wenige Kekse in viel Papier drin liegen, der Karton zugefaltet wird, oder zugeklebt.
- Hohle Spielzeuge
- Hohle Spielzeuge wie ein Kong, oder ein halber Tennisball, können mit Essen gefüllt werden und der Hund darf es raus lutschen; auch leere Joghurtbecker eignen sich dafür.
- Papierwickel
- Kekse oder Kaugegenstände können in Papiertüten, Brötchentüten, oder den Papprollen von Toilettenpapie eingewickelt werden. Der Hund darf es dann aufreissen und nehmen.
- Verstecke im Haus, in der Wohnung finden
- Knabbereien lassen sich im Wohnumfeld verstecken, zB. in einer Sofaritze, unter einem Kissen, oder in einem Regal. Das Trockenfutter in Papier verpackt wird, oder in Kartons, oder dass Nassfutter in Kongs oder anderen Kauspielzeugen versteckt wird und der Hund es herauslutschen oder herausknabbern muss. Das fördert das Wohlbefinden des Hundes, stärkt seine psychische Gesundheit und fördert seine Selbstwirksamkeit.
- Mit der Fütterung
- Die Futterschüssel des Hundes lässt sich umdrehen sodass am Rand die Vertiefung ist und der Hund seine Sachen heraus lutschen muss. Die Schüssel lässt sich auch wie gehabt darreichen und etwas Käse, oder Joghurt, oder was sich sonst noch an Essbarem gut schmieren lässt, auf den Boden schmieren, sodass der Hund lutschen kann.
- Futterergänzung
- Die tägliche Fütterungsrutine lässt sich ergänzen indem etwas wenige vom Trockenfutter/Feuchtfutter/Futter-was-sonst-gegeben-wird gegeben wird, dafür eine Beilage an zB Gurken, süsse Paprika, Apfel, Birnen, Bananen, Brot, Reis, Nudeln, Brockoli, Blumenkohl, Mohrrüben, etc. Gerade Gemüse enthält einiges an Vitamine, hat viel Rohfaser, wenig Fett und idR ein gutes Verhältnis an Kohlenhydraten. Kartoffeln enthalten einiges an Stärke, was ein langkettiger Zucker ist. Obst enthält zwar ebenfalls einiges an Zucker, allerdings verpackt in Zellen die erst aufgeschlossen werden müssen - das sorgt für eine gute Verteilung der Energiezufuhr über eine längere Zeit. Nüsse enthalten viel Fett und liefern langfristige Energie. Nudeln sind Kohnelhydrat pur, also Zucker. Sie liefern daher recht zügig Energie, aber keine die langanhaltend ist; es lassen sich aber Vollkornnudeln verwenden, was es etwas verbessert. Reis eignet sich recht gut als Füllstoff der Satt macht aber nicht dick.
Zu guter Letzt
Wenn man sich über ein Futter das man geben will nicht sicher ist, recherchieren, Tierarzt oder Tierheilpraktiker fragen, vlt weiss auch der Gärtner oder der Apotheker was. Denn es gibt Lebensmittel die giftig sind. Pilze sind so eine heikle Sache wo man sich mit auskennen sollte, oder zum Laden fahren, Kräuter, aber auch sonst Obst und Gemüse, zB bei Nachtschattengewächsen oder den Kürbisgewächsen. So enthalten Kürbisgewächse Bitterstoffe, die Zuckini wurde zum Essen gezüchtet, daher ist sie idR kein Problem. Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen und sind roh gefuttert nicht besonders bekömmlich - unter der Schale befinden sich schwer verdauliche Stoffe wie Solanin und Leptine. Wird die Kartoffel grün und fängt an zu keimen, finden Umbauarbeiten in der Kartoffel statt und sie wird schwer verdaulich und giftig. Daher sollte man sich mit dem was man in sich rein stopft etwas auskennen.
Abschlussfragen
Zum Schluss noch ein Paar - nicht immer bierernst gemeinte - Fragen zum Anklicken.
Weitere Infos
Weitere Informationen zu:
Beschäftigung der Hunde finden sich auf Spass Mit Hund
Ernährung finden sich Informationen bei Tiergesundheit Aktuell
Tryptophan auf Wikipedia
Phenylalanin auf Wikipedia
Den Fetten auf Wikipedia
Ernährung und Verhalten bei Sitz Platz Fuss
Nachtschattengewächse auf Wikpedia
Kürbisgewächse auf Wikipeda